DM Mä/Fr in Dresden mit vielen CA-Highlights
- CA Presse

- 8. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Vom 1.-3. August fanden im Dresdener Heinz-Steyer-Stadion die Deutschen Einzel-Meisterschaften der Männer und Frauen statt. Mit zwei Titeln und sechs Medaillen gehörte Cologne Athletics zu den erfolgreichsten Vereinen. Mohamed Abdilaahi und Jessie Maduka holten jeweils zwei Medaillen in die Domstadt.

Spannender konnte das 5.000 Meter Finale kaum ausgehen, bog doch ein ganzes Läufer-Pulk auf die Zielgerade ein und mittendrin Mohamed Abdilaahi. Er vertraute auf seine Spurtqualitäten, zumal er eine Woche zuvor die drittbeste je von einem Deutschen gelaufene Zeit über eine Meile gerannt war (3:49,32 min). Und die Rechnung ging auf, er überquerte als Erster die Ziellinie und holte sich den Deutschen Meistertitel. Die Zeit von 13:50,28 min war zweitrangig, schließlich knackte Mohamed Abdilaahi dieses Jahr bereits zwei Deutsche Rekorde über diese Strecke, in der Halle (13:06,38 min) und im Freien (12:53,63 min).

Einen Tag später ging er erneut an den Start, das Halbfinale über 1.500 Meter stand an. Dieses gewann er souverän in 3:53,08 min. Sein Bruder Yassin lief in seinem Halbfinale mit 3:52,59 min sogar schneller, doch ausschlaggebend für den Finaleinzug sind allein die Platzierungen und da reichte es als 9. in seinem Lauf nicht ganz. Am Sonntagabend fiel dann der Startschuss für das 1.500 Meter Finale. Auch hier fiel die Entscheidung erst auf der Zielgeraden. Mohamed Abdilaahi holte von hinten auf und lief in 3:48,10 min als Dritter durchs Ziel, den Sieger und deutschen Rekordhalter Robert Farken konnte er im dritten Rennen an diesem Wochenende nicht mehr einholen.

Den zweiten Meistertitel für Cologne Athletics errang Tobias Potye im Hochsprung. Locker und leicht überflog er alle Höhen bis 2,26m, was zugleich Einstellung seiner Saisonbestleistung bedeutete und bereits den Titel klar machte. Dann ließ er, allein im Wettbewerb, 2,31m auflegen. Doch ein Wadenkrampf stoppte seine Serie. Diese Höhe wird er dann bei den Weltmeisterschaften in Tokio Mitte September angreifen, drauf hat er sie. Mit Tim Kraus war ein zweiter CA-Athlet im Feld. Seine übersprungenen 2,00m zeigten nicht sein Potenzial, doch es blieb immerhin der 7. Platz in der Ergebnisliste stehen.

Im Hochsprung der Frauen sprang eine Silbermedaille für CA heraus. Imke Onnen hat alle ihre Höhen bis einschließlich 1,89m sauber überquert. Es sah so aus, als ob sie in diesem Wettkampf auch locker in die 90er Höhen hineinspringen könnte, doch wie es manchmal ist, kommt irgendwas dazwischen, und leider fiel die Latte bei 1,91m drei Mal herunter. Die Siegerin Christina Honsel konnte diese Höhe noch überspringen und so wurde es für die Titelverteidigerin Imke Onnen in diesem Jahr die Vizemeisterschaft. Für die Weltmeisterschaft in Tokio ist sie bereits nominiert, da wird dann bei 1,91m und höher nichts dazwischen kommen.

Gleich zwei Mal stand Jessie Maduka an diesem Meisterschafts-Wochenende auf dem Siegerpodest. Im Dreisprung war bis zum letzten Versuch nicht klar, wie sich die Medaillen verteilen werden, zuweilen hätte der zweitbeste Versuch entschieden. Am Ende konnte sich Jessie Maduka mit 13,89m über die Bronzemedaille freuen. Dieses Edelmetall holte sie sich einen Tag später auch mit ihren drei Team-Kolleginnen in der 4x100m Staffel. Als Startläuferin übergab Alexandra Burghardt den Stab an Lea Sophie Benzin, diese gab ihn an Tiffany Eidner weiter und als Schlussläuferin lief Jessie Maduka im neuen Vereinsrekord von 44,81s als Erste durchs Ziel. Doch es gab noch weitere Zeitläufe und in einem waren zwei Staffeln leider etwas schneller, also gab es für unsere vier CA-Sprinterinnen die Bronzemedaille.

Zwei Staffelläuferinnen waren auch über 100m am Start. Lea Sophie Benzin wurde in ihrem Vorlauf mit Saisonbestleistung von 11,70s Sechste, was nicht zum Weiterkommen gereicht hat. Alexandra Burghardt lief in ihrem Vorlauf als Zweite durchs Ziel (11,31s), ebenso wurde sie Zweite in ihrem Halbfinallauf (11,47s). Im Endlauf blieb die Uhr dann bei 11,41s stehen, was den fünften Platz bedeutete.

Beim 100m Sprint der Männer waren alle CA-Augen auf Yannick Wolf gerichtet. Souverän siegte er in seinem Vorlauf mit 10,31s. Im Halbfinale konnte bereits ein kleiner Fehler das Aus bedeuten, doch mit 10,46s und als Dritter qualifizierte er sich für das Finale. Und hier entschieden Tausendstel über die Platzierungen. Das Quentchen Glück fehlte dann leider, wie bei Alexandra Burghardt so auch bei Yannick Wolf, und es blieb am Ende mit 10,37s der 7. Platz im Finale.

Am nächsten Tag saß er dann aber wieder im Startblock, dieses Mal mit einem Staffelstab in der Hand. Über die 4x100m lief er als Startläufer und übergab an Timon Dethloff, der bei ca. 19,4s auf der Hälfte der Strecke an Ersatzläufer Alexander Jax wechselte. An dieser Position fehlte leider Luban Haque, der sich beim Aufwärmen kurz zuvor einen Muskelfaserriss zuzog. Alexander Jax übergab dann den Staffel an Schlussläufer Joshua Koßmann, der in diesem Lauf als Zweiter in 40,50s übers Ziel lief. Nach mehreren Zeitläufen stand am Ende der 6. Platz in den Ergebnislisten. Die Sieger-Staffel lief 39,60s.

Timon Dethloff gab bei diesen Deutschen Meisterschaften sein Debüt in der Männerklasse. Als jüngster Hürdenläufer im Feld, doch immerhin deutscher U23-Meister, gelang ihm dann mit 14,33s als Achter auch der Einzug ins Finale. Mit dem schnellsten Start und als erster an der ersten Hürde begann der Endlauf auch vielversprechend, doch danach fielen etliche Hürden um, was zu viel Zeit kostete, um auf den vorderen Plätzen zu bleiben. Er kämpfte sich aber durch den Hürdenwald und kam immerhin als Siebter in 14,62s auch durchs Ziel.
Einen herausragenden Wettkampf lieferte im Dreisprung Milan Klosowski. Mit fast jedem Versuch verbesserte er seine persönliche Bestleistung. Mit starken 15,73m kratzte er zeitweise sogar an einer Medaille. Doch als Vierter im Gesamtklassement darf er mehr als zufrieden sein, zumal er vom Publikum sicher die Goldmedaille erhalten hätte, denn dieses ließ sich von ihm von Beginn an begeistern.

So wie Cologne Athletics im Hochsprung, im Dreisprung und im Sprint sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen erfolgreich war, gab es auch ein Pendant zu Mohamed Abdilaahi über 1.500 Meter, denn mit Vera Coutellier stand schließlich die Titelverteidigerin an der Startlinie. Sie lief in ihrem Halbfinallauf locker als Zweite durchs Ziel, in 4:22,45 min. Das Finale war dann taktisch geprägt, auch hier kam es auf den Schlussspurt an. Vera Coutellier erwischte eingangs der Zielgeraden leider keine allzu gute Ausgangsposition, doch beendete dann immerhin noch als Fünfte in 4:27,69 min den Lauf.
Insgesamt war Cologne Athletics mit über 20 Athlet:innen bei diesen Meisterschaften, vor einem Jahr gab es lediglich eine Starterin. Wir freuen uns auf die nächste Meisterschaft!
Fotos: Dirk Gantenberg


